Nun zum Jahr 1912, es sollte eine Fahne für den Verein geweiht werden. Doch zuerst muss man eine haben. Der Verein war arm und nur eine Sammlung im Dorf ermöglichte den Kauf des guten Stückes. Ein Zuschuß vom Enzgau wurde nicht gewährt, die Gauversammlung hatte den entsprechenden Antrag abgelehnt.
Die Fahnenfabrik Starke in Stuttgart hat die Fahne hergestellt, die grüne Seite zeigt die Dorflinde und auf der roten Seite steht
In Freud und Leid zum Lied bereit
Heute hat man zu einer Fahne weniger Bezug als früher. Man muss jedoch anerkennen, dass die Fahne Wahrzeichen des Heimatorts und des Vereins ist und auch bei der Eintracht zu freudigen- und traurigen Ereignissen mitgetragen wird.
Am 17. Juni 1912 war das Fest der Fahnenweihe in Aurich. Es war ein großes Fest, wie das Bild unter der Linde zeigt. Die Festjungfrauen ließen ein Fahnenband nähen, mit Glückwunsch und mit allen Namen der einzelnen Stimmen. Man zählt 12 Vereine, die sich mit der Eintracht Aurich am Festzug beteiligt haben, es waren Enzweihingen, Riet, Hochdorf, Weissach, Oberriexingen, Vaihingen, Roßwag, Kleinglattbach, Großglattbach, Mühlhausen, Lomersheim und Cleebronn.
Nachmittags um 14.30 Uhr bewegte sich der Festzug zum Festplatz, Jakob Stahl hielt die Begrüßungsrede, Bürgermeister Karl Lang hielt eine Ansprache an die Festgäste. Der gastgebende Verein sang einen Begrüßungschor und Pfarrer Mader hielt eine Festrede. Der Gauvorsitzende des Enzgaus Herr Eitle ermahnte alle Sänger das deutsche Lied zu pflegen.
Die Ubergabe der Fahne erfolgte durch Luise Württemberger an den Fähnrich August Scheuermann. Das Fahnenband überreichte Wilhelmine Dieterle. Die Festdamen waren alle sauber herausgeputzt, denn der Friseur begann schon morgens um 3:00 Uhr mit dem Frisieren.
Von diesem Tag an ging die Fahne von Fest zu Fest, bis zum Jahr 1914, denn der 1. Weltkrieg hat das Vereinsleben bis 1918 stillgelegt.
Am 6. Dezember 1914 hat der Verein den ausmarschierenden Vereinsmitgliedern einen größeren Geldbetrag gespendet.
Im Oktober 1919 lebte der Verein wieder auf, es gab eine Weihnachtsfeier mit Theaterspiel. Am 9. Februar 1919 hat der Verein die Gefangenen des 1. Weltkrieges in einem feierlichen Rahmen empfangen und gleichzeitig den
Gefallenen und Vermissten gedacht.
Im Jahr 1921 hat Jakob Rieth den Chor als Chorleiter übernommen. Er hat den Chor zu einem starken Chor gemacht. Es zeigen dies die erreichten Punkte bei verschiedenen Wertungssingen, z.B.:
- 27. Mai 1923: Münchingen, 1. Preis Klasse A
- 19. Juli 1925: Serres, 1. Preis
- 1. August 1926: Niefern, 1. Preis