Am 15. Dezember 1903 trafen sich Wilhelm Collmer, Adolf Häcker, Hermann Held, Gottlob Herter, Gottlieb Drexler, Otto Hasenauer, Karl Held, Hermann Herter, Julius Hoffmann, Julius Holzhäuer, August Kaag, Karl Kaag, Matthäus Kienle, Wilhelm Ohler, Jakob Rapp, Karl Schwarz, Gottlob Wasserbäch, Friedrich Württemberger, Karl Müller, Gottlob Plocher, Georg Roller, Jakob Stahl, Gustav Winkler und Rudolf Unger im Gasthaus zur Krone, um einen Gesangverein zu gründen.
Im „Vereinslokal“ Krone wurde die Eintracht Aurich zum Leben erweckt. Zum Vorstand wurde Jakob Stahl, zum Schriftführer Otto Hasenauer, zum Kassier Gottlob Herter und zum Chorleiter Rudolf Unger gewählt.
Es gab Stimmen im Ort, die dem neuen Verein keine Zukunft voraussagten. Es gab aber auch positive Stimmen, die sagten:
Emma jeda rechte Flecka lebt und leibt a Gsangverei und wo’se des net z’amebrenga, muaß a baise Sippschaft sei.
Der erste Chorleiter Rudolf Unger hat überzeugende Arbeit geleistet. Er kam als 19 jähriger von Gechingen nach Aurich. Die erste Singstunde besuchten 23 Mitglieder und die ersten Lieder hießen:
- Es scheinen die Sternlein so hell
- Zwischen Frankreich und dem Böhmerwald
Leider erkrankte Rudolf Unger schon früh, so dass er seinen Beruf als Lehrer und als Dirigent aufgeben musste. Er bemühte sich einen Nachfolger zu finden und im Jahre 1904 erklärte sich Oberlehrer Gustav Reiff bereit, den Chor zu leiten. Er setzte sich voll für den Verein ein und sein Bruder August Reiff fand Gefallen an Aurich und er hat manches Gedicht und manche Bilder aus Aurich aufgezeichnet.
Bis zum Jahr 1912 hat Gustav Reiff den Chor dirigiert und kurz vor der Fahnenweihe musste er wegen Krankheit den Dirigentenstab an den jungen Lehrer Dürr abgeben.
Es ist zu erwähnen, dass der Verein seit 1904 eine Theatergruppe hat, die sich bis heute immer wieder erneuert hat. Ein Bild aus dem Jahre 1919 zeigt diese Gruppe, die teilweise in der „Auricher Tracht“ abgebildet ist.